Olymp, der Wohnort der Götter.
Die göttliche Herrlichkeit umhüllt diesen majestätischen Gipfel und hält ihn in einem Zustand ewiger Perfektion.
Die Bäume hier sind üppig und grün, behalten ihre ewige Grünheit und ihre hoch aufragende Statur.
Goldenes, warmes Sonnenlicht filtert durch die Blätter und zerbricht in helle Lichtflecken.
Lilien, Narzissen und Hyazinthen erheben stolz ihre ewig blühenden, wunderschönen Blumen, und wenn der sanfte Wind vorbeizieht, weht der berauschende Duft der Blumen durch die Wälder.
"Hahaha, fang mich doch!"
Der Klang von Gelächter, wie silberne Glocken, hallt durch den Wald. Es ist eine Gruppe von Feen mit durchsichtigen Flügeln auf dem Rücken, die lachen und spielen, unbeschwert und fröhlich wirken.
Dies sind die Nymphen, die den Göttern dienen, denen es erlaubt ist, für immer in diesem göttlichen Berg zu verweilen, der von göttlichem Licht umhüllt ist, von den Göttern gesegnet, was zweifellos die höchste Ehre für sie ist.
"Anfran, pass lieber auf; das ist eine Gabe, die für Göttin Hebe bestimmt ist! Es ist dein erster Arbeitstag, also lass es nicht fallen!"
Unter den spielerischen Feen gehen zwei von ihnen vorbei. Sie sind beide wunderschön, und die jünger aussehende hält eine goldene Schale, die mit Traubenbüscheln gefüllt ist, die mit einem violett-schwarzen Schimmer schimmern und wie kostbare Edelsteine aussehen.
Während Anfran die Trauben, die für die Göttin bestimmt sind, in den Armen hält, können ihre Augen nicht anders, als umherzuwandern; es ist ihr erstes Mal auf dem Olymp, und alles um sie herum scheint so neu und verträumt.
Als sie die leicht strenge Ermahnung in der Nähe hört, zieht Anfran schnell ihre Gedanken zurück und streckt die Zunge heraus.
"Ich weiß, Schwester Mili, aber die Landschaft hier ist einfach zu schön, ganz anders als die Welt unten."
Mili sah Anfrans junges Gesicht an, schüttelte den Kopf und entschied sich, nicht mehr zu sagen. Jede neu zum Olymp gerufene Nymphe muss diese Zeit der Bewunderung der strahlenden Herrlichkeit und der Sehnsucht nach dem Ewigen durchmachen.
"Beeilen wir uns; wir können die Göttin nicht warten lassen."
"In Ordnung, ich verstehe, Schwester Mili."
Die beiden Feen schlugen mit ihren kristallklaren Flügeln und wurden sanft vom Wind in Richtung des Waldes oben getragen, zu dem Tempel, der in den hohen Bergen liegt und mit einem sanften Schein strahlt.
Dies ist der Tempel, der der Göttin der Jugend, Hebe, gewidmet ist.
Der Tempel der Göttin der Jugend wurde persönlich von Königin Hera arrangiert, der einzigen unter Zeuses vielen Frauen, die die Hälfte seiner Autorität erhielt. Sie hat zweifellos erheblichen Einfluss auf dem Olymp.
Als Heras Tochter Hebe, die die schwächste göttliche Macht besitzt und nur den Titel 'Jugend' geerbt hat, wird von ihrer liebenden Mutter besonders geschätzt.
Um zu verhindern, dass ihre Tochter von den Göttern des Olymps verachtet wird, scheute Hera keine Mühen, ihre königliche Autorität zu nutzen, während sie Hebes Tempel schmückte, und befahl den Göttern, verschiedene seltene Schätze zu sammeln: weißen Jade aus den Bergen, Gold, Perlen aus der Tiefsee, kostbare Edelsteine aus der Erde und seltene göttliche Blumen und Kräuter - alles wurde gebracht, um Hebes Tempel zu schmücken.
Der gesamte Tempel ist von weitem zu spüren und verströmt eine extravagante Opulenz.
Man kann sagen, dass es auf dem Olymp nur wenige Tempel gibt, die damit konkurrieren können. Eine Gruppe von Gottheiten blickte mit Neid und Eifersucht auf den prächtigen Tempel und fragte sich, wie eine schwache Drittranggöttin einen solchen Glanz verdienen konnte. Aufgrund von Heras Majestät wagte jedoch niemand, unbesonnen zu handeln.
Wer würde es wagen, Hera zu provozieren? Wenn sie wütend war, konnte sie Zeuses Blitze schnappen und auf sie werfen; Götter mögen unsterblich sein, aber sie sind nicht immun gegen das Fallen!
"Wow! Das ist wirklich…"
Anfran blickte auf den blendend luxuriösen Tempel vor sich, Wellen der Emotionen brandeten in ihrem Herzen. Sie kämpfte lange, konnte aber nicht die richtigen Worte finden, um die Schönheit dieses Tempels zu beschreiben.
"Hör auf zu träumen und beeil dich rein; die Göttin wartet auf uns!"
Mili, die schon eine Weile im Tempel der Jugend gedient hatte, hatte eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen die überwältigende Erhabenheit des Ortes entwickelt.
Sie senkte geschickt ihren Blick, um nicht von dem strahlenden Glanz der riesigen Tiefseeperle am Eingang geblendet zu werden, und zog die immer noch benommene Anfran mit sich hinein.
Die beiden Nymphen kamen im Tempel an, nur um festzustellen, dass die Göttin nicht auf ihrem Thron war. Mili dachte einen Moment nach und kam zu dem Schluss, dass die Göttin wahrscheinlich in den Garten hinter dem Tempel gegangen war, also führte sie Anfran nach hinten.
Mili folgend, betrat Anfran den Garten hinter dem Tempel, wo sie erneut auf eine Szene stieß, die sie für den Rest ihres Lebens nie vergessen würde.
Im Gegensatz zur erstaunlich luxuriösen Haupthalle verströmte der Hintergarten des Tempels eine Aura von eleganter Reinheit und Schönheit.
Vibrante und exotische Blumen schimmerten mit sanftem göttlichen Licht, wiegten sich anmutig im Wind und präsentierten immer ihre schönsten Formen, als würden sie mit den umliegenden Blumen konkurrieren.
Doch egal wie atemberaubend diese Blumen waren, sie konnten nicht auch nur einen Bruchteil der Strahlung der Göttin, die vor ihnen stand, erfassen.
Dort stand eine junge Göttin, die mit einem Blumenkranz geschmückt war. Unter den exquisiten Merkmalen, die sie von ihrem großen Vater und ihrer Mutter geerbt hatte, waren zweifellos ihre Haare am faszinierendsten, die wie goldene Blitze in der Hand ihres mächtigen Vaters glänzten, und ihre violetten Augen, die an ihre Mutter erinnerten, oft als 'Kuhaugen' bezeichnet.
Der Titel 'Göttin der Jugend' bedeutete, dass ihre Figur nicht so reif und üppig war wie die anderer Göttinnen, sondern eher schlank und anmutig, voller der Vitalität und Energie, die nur jungen Mädchen eigen ist. Gepaart mit ihrer ewig reinen und zarten Haut, so weiß wie Milch, strahlte sie eine lebendige Schönheit aus und verströmte den unschuldigen Charme der Jugend.
Doch in dieser seltenen Unschuld bargen die violetten Augen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte, einen Hauch von unbeschreiblicher Anziehungskraft und Adel.
Diese beiden scheinbar widersprüchlichen Eigenschaften waren in dieser Göttin perfekt vereint, was sie absolut bezaubernd machte.
Sie war vielleicht nicht die schönste Göttin auf dem Olymp, aber sie war zweifellos die einzigartigste, die, die den nachhaltigsten Eindruck hinterließ.
"Guten Tag, Hebe, Göttin der Jugend. Dies sind die Trauben vom Berg Dirce, die die Königin für dich geschickt hat."
Mili präsentierte Hebe die köstlichen Trauben, wobei ihr schönes Gesicht größten Respekt zeigte. Sie zupfte diskret an der immer noch abgelenkten Anfran und spürte ein Aufblitzen von Ärger.
Diese Anfran! Sie war wirklich zu jung und unzuverlässig, sogar benommen vor Hebes Tempel!
"Es ist schon eine Weile her, Mili."
Die junge Göttin lächelte, ihre Lippen formten zwei bezaubernde Grübchen, und ihre violetten Augen, die an ihre Mutter Hera erinnerten, hielten einen Hauch sanfter Neugier, als sie die Nymphe neben Mili ansah, die die goldene Obstschale hielt und sie heimlich betrachtete.
"Eure Hoheit Hebe, dies ist Anfran, eine Wassernymphe, die kürzlich gekommen ist, um auf dem Olymp zu dienen."
Mili, schnell im Kopf, brachte Anfran sofort vor Hebe zur Einführung.
"Verehrte Prinzessin Hebe, die Herrlichkeit der Götter sei mit euch."
In diesem Moment erwachte Anfran wieder zur Realität und hob gehorsam die Obstschale neben Hebe an, ihre Augen fixierten die junge Göttin, ohne zu blinzeln, ihr Herz schrie ständig: Prinzessin Hebe, du bist einfach faszinierend! Diese Haare strahlender als die Sonne, diese edlen violetten Augen, diese Haut so zart, dass sie beneidenswert ist…
"Anfran? Was für ein wunderbarer Name."
Hebe pflückte eine Traube von der Schale, schälte ihre Schale ab und offenbarte das kristallklare Fruchtfleisch im Inneren. Als der süße Geschmack auf ihren Geschmacksknospen explodierte, floss eine schwache göttliche Kraft in ihr, und sie kniff ihre Augen vor Freude zusammen.
Sie wandte sich der jungen Nymphe neben sich zu, deren Augen immer noch mit grenzenloser Unschuld und Lebendigkeit funkelten, und konnte nicht umhin, ein Gefühl von Zuneigung zu empfinden.
Als Göttin der Jugend empfand sie natürlich eine enge Affinität zu denen, die rein und lebendig waren.
"Es wäre unhöflich, beim ersten Treffen kein kleines Geschenk zu machen."
Die violettäugige Göttin blinzelte spielerisch, und mit einem Aufblitzen göttlichen Lichts erschien ein prächtiger goldener Kelch in ihrer Hand.
Dies war das göttliche Artefakt der Göttin der Jugend - der Heilige Gral der Jugend. Das Quellwasser, das daraus floss, konnte einen ewig jung und voller Energie halten.
Gerade wegen dieses Artefakts wurde Hebe, die Göttin der Jugend, von ihrem Vater, Zeus, dem König der Götter, ernannt, um als Mundschenk für die Götter zu dienen.
Für unsterbliche Gottheiten brauchten sie das Quellwasser nicht, um ihre Jugend zu erhalten; was sie sich wünschten, war der exquisite Wein, der aus dem Jungbrunnen gebraut wurde und ihre Herzen mit Freude und Vitalität zum Blühen bringen konnte.
So musste die Tochter des edlen Königs und der Königin der Götter unter der Anordnung ihres 'guten Vaters' den Gottheiten bei Banketten Wein servieren.
Während das Quellwasser der Jugend für die Götter wenig Wirkung hatte, war es ein seltener Schatz für alternde Menschen oder Nymphen.
Das milchig-weiße, wundersame Quellwasser floss aus dem goldenen Kelch, und Hebe füllte einen Becher und reichte ihn der reinen und reizenden kleinen Nymphe.
"Möge Jugend und Vitalität mit dir sein."
Anfrans Augen explodierten vor unendlicher Überraschung und Dankbarkeit, als sie ehrfürchtig den Kelch des Segens von der Göttin der Jugend entgegennahm und das Quellwasser trank.
In einem Augenblick brach eine Welle berauschender Jugend und Vitalität aus ihrem Inneren hervor, und in diesem Moment würde diese Nymphe für immer jugendlich bleiben.
"Vielen Dank, Eure Hoheit. Möge das heilige Licht und die Herrlichkeit mit euch sein." Anfrans unschuldige Augen waren voller Bewunderung und Respekt.
Mili, die daneben stand, freute sich auch für Anfran. Als Zofe der Königin hatte sie bereits das Geschenk des Quellwassers von Hebe erhalten. Als sie nun sah, wie ihre Freundin diese Ehre erlangte, freute sie sich aufrichtig für sie.
Hebe lächelte und verstaute den goldenen Kelch nonchalant. Für die Göttin der Jugend war dieser Akt, das Quellwasser zu spenden, nur eine kleine Geste.
"Eure Hoheit Hebe, wir werden uns jetzt verabschieden; die große weißarmige Göttin wartet immer noch auf unseren Bericht."
Nachdem sie sich ehrfürchtig vor Hebe verbeugt hatte, zog Mili Anfran, die immer noch versuchte, etwas zu der Göttin zu sagen, und sie verließen den Tempel der Jugend.